Degeneration und Regeneration – Der ökologische Entropiegedanke von Herbert Gruhl
Michael Beleites

Michael Beleites nahm sich des Entropiege-dankens bei Herbert Gruhl an und machte deutlich: „Natur ist mehr als Ressource. Der Schlüssel zur Lösung der Menschheitspro-bleme liegt vermutlich jenseits der reinen Rohstoff- und Energie-fragen. Es gilt, auch die unverfügbaren Ele-mente der Natur in den Blick zu nehmen.“ Auf der einen Seite sei die technische Zivilisation das perfekte Entropie-Programm. Das mit Gruhl zu sehen sei wichtig, um nach den Heilungskräften, den Regenerationsmöglichkeiten zu fragen. Das schloss für Beleites aus, Ressourcenschutz durch Land-schaftszerstörung zu erkaufen: „Aus der Perspektive einer konser-vativen Ökologie darf Umweltschutz nicht zu Landschaftszerstörung und Heimatverlust führen. Wir werden ‚unsere Umwelt‘ nicht schützen, wenn mit gigantischen Windparks die Landschaften ihrer Würde beraubt werden und sogar der Meereshorizont mit rotierenden Neubauten verstellt wird.“ Im Gegenteil, wenn man das Uexküll’sche Prinzip verstanden haabe, wonach die Umwelt Teil der Innenwelt ist, dann sei „jeder Angriff auf unsere landschaftliche Umwelt auch ein Angriff auf die Grundlagen unserer seelischen Verfassung.“